Sång

Sonntag, 25. Februar 2024  · 17 Uhr  ·  Mariä Himmelfahrtkirche – Leiblfing

Samstag, 16. März 2024  · 17 Uhr  ·  Alte St. Martinskirche – München-Moosach


Fotos vom letzten Konzert am 16. März 2024 ©Hans Engels


Programm

Einojuhani Rautavaara  ·  Lähtö

Jean Sibelius  ·  Rakastava

Einojuhani Rautavaara  ·  Sommarnatten 

Anders Nyberg  ·  I denna ljuva sommartid

Edvard Grieg  ·  Hvad est du dog skjön

 

Mårten Jansson  ·  Missa Popularis

 

Ola Gjeilo  ·  Ave Generosa

Stefan Nilsson  ·  Gabriellas sång

Sång

So spektakulär und atmosphärisch wie die Natur Skandinaviens ist auch die Musik nordischer Komponist:innen. 

Für unser Programm „Sång“ haben wir Chormusik aus Schweden, Finnland und Norwegen zusammengestellt – von der Romantik bis in unsere Zeit. Der Konzerttitel ist inspiriert von dem Lied „Gabriellas Sång“ aus dem legendären Chorfilm „Wie im Himmel“.

Den Mittelpunkt unseres Konzerts bildet die „Missa popularis“ des schwedischen Komponisten Mårten Jansson, die sich – von einem Streichquartett begleitet – an Volkstänzen orientiert. Außerdem erklingen Werke von Rautavaara, Sibelius, Grieg, Nyberg und Gjeilo.



Mitwirkende


Magdalena Hofer  ·  SOPRAN

aus dem niederbayerischen Rottal-Inn erhielt seit ihrem fünften Lebensjahr Flöten- und Klavierunterricht und entdeckte früh ihre Freude am Singen.

Während ihres bereits 2023 abgeschlossenen Schulmusikstudiums an der Hochschule für Musik und Theater München durfte Sie ein Semester Gesang in Barcelona bei Elena Copons studieren. Seit Oktober 2021 studiert sie in München Gesangspädagogik bei Prof. Monika Riedler im Bachelor. Sie ist langjähriges Mitglied beim Madrigalchor der Münchner Musikhochschule und wirkt immer wieder bei Projektchören mit.


Clara Suckart  ·  ALT

Die junge Mezzosopranistin nahm seit 2007 regelmäßig bei „Jugend Musiziert“ teil, wo sie mehrmals einen 1. Preis in den Kategorien Klavier Solo, Klavier Duo und Klavierbegleitung gewann. Zuletzt erzielte sie beim Landeswettbewerb 2017 gute Erfolge mit Gesang Solo. Seit 2012 folgt sie ihren musikalischen Studien an der Hochschule für Musik und Theater München bei Gabriele Kaiser. Zudem erhält sie Unterricht bei Manuela Dill im Rahmen der Bayerischen Singakademie. 2016 erhielt sie ein Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes.

 


Lukas Petraska  ·  BASS

geboren und aufgewachsen im Landkreis Deggendorf. Zum Gesang fand er am musischen Gymnasium in Niederalteich im Knabenchor. Nach dem Abitur besuchte er die Berufsfachschule für Musik in Plattling und schloss dort nach 3 Jahren die Ausbildung im Hauptfach Gesang ab. Zurzeit befindet er sich im Schulmusikstudium an der Hochschule für Musik und Theater München und erhält bei Timo Janzen und Hartmut Elbert Gesangsunterricht. Lukas Petraska ist fest in mehreren Ensembles dabei,  u.a. der Audi-Jugendchorakademie.


Streichquartett

Francesca Santoro  ·  VIOLINE 1

Sophia Brokamp  ·  VIOLINE 2

Clara Suckart  ·  VIOLA

Amrei Bohn  ·  CELLO


Die beiden Stücke Lähto und Sommarnatten stammen von dem finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara. Dieser ist hauptsächlich wegen seiner sinfonischen Kompositionen bekannt. Gefördert von Jean Sibelius, studierte er u.a. an der Juilliard bei Aaron Copland. Später erfolgte ein Privatstudium der Zwölftontechnik bei Wladimir Vogel. Aufgrund dieser unterschiedlichen Einflüsse komponierte er zunächst neoklassisch, dann seriell, neoromantisch und mystisch. Seit den 1980er Jahren verband Rautavaara postmodern alle Stilarten der Musik, die er beherrschte. In beiden oben genannten Stücken wird mit blockweisen Dreiklangsverschiebungen gearbeitet.

 

Rakastava/op. 14 von Jean Sibelius ist ein viersätziger Liedzyklus, der von ihm ursprünglich als Männerchor komponiert wurde. Im gleichen Jahr begann er auch mit einer Orchestersuite auf der Vorlage des Männerchorsatzes. 1898 entstand dann eine vierstimmige Version von Rakastava – Der Liebende. Der Text stammt aus einem Buch mit finnischen Volksgedichten. 

 

I denna ljuva sommartid – In dieser süßen Sommerzeit war ursprünglich ein in Deutsch verfasster Hymnus von Paul Gerhardt aus dem 17. Jahrhundert mit dem Titel „Geh' aus, mein Herz, und suche Freud“. Später wurde der Text ins Schwedische übersetzt und anschließend mehrfach vertont. Die Melodie ist auch heute noch ein Kirchenlied, welches sich großer Beliebtheit erfreut und vor allem bei Schulabschlüssen vor den Sommerferien gesungen wird. Anders Nyberg verwendet in seinem Arrangement des Stückes nur zwei der ursprünglich 15 Strophen, die vom Sommer handeln, der als Geschenk Gottes angesehen wird.

 

Edward Grieg gilt vor allem im Ausland als der norwegische Komponist schlechthin. Seine größte Bedeutung liegt in der Klavier- und Kammermusik aber auch die beiden Peer-Gynt-Suiten erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Daneben schrieb Grieg auch einige wenige Chorkompositionen, die zwar unbekannt, jedoch sehr wertvoll sind. Darunter sind z.B. die vier Psalmen für Bariton und gemischten Chor op. 74 zu nennen. Diese harmonisch avancierten Stücke basieren auf Volksmelodien seiner Heimat. Die Texte handeln vom Jesuskind. 

 

Wie der Name schon andeutet, hat die Missa Popularis von Mårten Jansson ihre musikalischen Wurzeln in der schwedischen Volksmusik. Die einzelnen Sätze der Messe sind durch verschiedene Typen schwedischer Volksmusik inspiriert, die Jansson in seinem Elternhaus von seinem Vater auf der Violine hörte. So beschreibt Jansson im Vorwort der Messe ganz genau wie die verschiedenen Tänze bzw. Taktarten und Rhythmen „Polska“ im Kyrie, „Schottis“ im Gloria, „Gånglåt“ im Credo, „Bakmes“ im Sanctus und wiederum eine „Polska“ im Agnus Dei genau musiziert werden sollen. Der musikalische Reiz der Messe beruht auf der Kombination von Frauenchor (SSA) oder gemischten Chor (SSATB) und Streichquartett. Die Missa Popularis ist bisher eines der erfolgreichsten Werke Mårten Janssons. 

 

Ave Generosa ist ein Stück des in Norwegen geborenen Pianisten und Komponisten Ola Gjeilo. Der Text stammt von Hildegard von Bingen, die diesen auch selbst in Form einer „Hymne an die Jungfrau“ vertont hat. Gjeilo verarbeitete jenen zunächst für vierstimmigen Frauenchor und später dann für vierstimmig gemischten Chor. Der Text beschreibt die Jungfrau als „edel“, „keusch“, „herrlich“ und „unberührt“. 

 

Aus dem schwedischen Musikdrama Wie im Himmel stammt das Lied Gabriellas Song. Der 2004 erschiene Film wurde als bester fremdsprachiger Film bei den Oscars nominiert und handelt von dem international gefeierten Dirigenten Daniel Daréus, der nach einem Zusammenbruch seine Karriere abrupt beendet und in das Dorf seiner Kindheit zurückkehrt. Dort übernimmt er die Leitung des Kirchenchores und nimmt mit diesem an einem internationalem Chorwettbewerb teilnimmt. Eine der Chorsängerinnen ist Gabriella, die immer wieder von ihrem gewalttätigen Mann Conny geschlagen wird. Mit Gabriellas Song gelingt ihr dann die Befreiung.