Sonntag, 10. November 2024 · 17 Uhr · Mariä Himmelfahrtkirche – Leiblfing
Samstag, 16. November 2024 · 18 Uhr · Heilige Dreifaltigkeit – München
Regina Strasser · Zither
begann mit sechs Jahren ihre musikalische Laufbahn mit dem Hackbrett. Mit 13 begann sie die Zither zu lernen und startete 2019 ein Jungstudium an der Hochschule für Musik und Theater München bei
Professor Georg Glasl. Für eine intensivere Auseinandersetzung mit der Musik absolvierte Regina eine Ausbildung zur Chor- und Ensembleleiterin an der Berufsfachschule für Musik in
Altötting.
Seit 2022 studiert sie an der Hochschule für Musik und Theater München im künstlerisch-pädagogischen Bachelor of Music mit Hauptfach Zither und Nebenfach Hackbrett. Mittlerweile
unterrichtet sie beide Instrumente an der Cajetan-Adlgasser Musikschule in Inzell.
John Rutter Lead, kindly light
Thomas Tallis O nata lux
Robert Schumann Ungewisses Licht
Johann Sebastian Bach Prélude aus
Suite Nr. 1, G-Dur, BWV 1007 – Zither
Wilhelm Peterson-Berger På fjället i sol
Józef Świder Lux perpetua
Michael John Trotta O nata lux
Giovanni Girolamo Kapsberger Toccata arpeggiata – Zither
Peter I. Tschaikowsky Svete tichij
Johannes Brahms Warum ist das Licht
Frank Schwemmer Du mein einzig Licht
Thomas Wallisch-Schauer Sternenhimmelzeit – Zither
Karl Jenkins Healing light
Anna Lapwood O nata lux
Ola Gjeilo Northern Lights
So vielfältig Licht in Erscheinung treten kann, so bunt sind auch die Texte und Kompositionen, die Sie in diesem Konzert erwarten.
Licht begleitet und führt uns unser Leben lang. Am Anfang unseres Lebens erblicken wir das „Licht der Welt“, am Ende erreichen wir das „ewige Licht“. Beide Lebensstationen sind im O nata lux und
im Lux perpetua immer wieder neu vertont worden.
Licht spielt auch außerhalb der religiösen Bedeutungen in unserem Leben eine wichtige Rolle. Es wird zum Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit, in ungewissen Zeiten und Nöten. Es zeigt den Weg zum
Ausgang. Gerade jetzt, in der „staaden Zeit“ zünden wir Kerzen an, die Wärme und Gemütlichkeit spenden und deren Flackern unsere Gedanken schweifen lässt.
Draußen in der Natur genießen wir dieFarbenpracht des Regenbogens, das grün-rot-schillernde Abendrot oder die geheimnisvollen Polarlichter.
Lassen Sie sich von uns, dem Wittelsbacher Vocalensemble, mitnehmen in ein farben-
frohes Konzert.
John Rutter
"Lead, kindly Light" ist John Rutters Vertonung des bekannten Textes des britischen Geistlichen John Henry Newman. Wie die Melodie schrittweise immer höhere Zielpunkte erreicht, soll das Licht einen Schritt für Schritt aus der Dunkelheit aus der Nacht in die Heimat und ans Licht führt.
Thomas Tallis,
der mit 80 Jahren im 16. Jahrhundert ein stattliches Alter erreichte, genoss die Unterstützung von Queen Elisabeth I. und war ein angesehenes Mitglied der Hofkapelle. Er durchlebte mehrere Religionswechsel vom katholischen zur anglikanischen Staatskirche und wieder zurück, weshalb er sowohl lateinische Motetten wie "O nata lux" oder auch die 40-stimmige Motette "Spem in alium" als auch englische Anthems komponierte.
Robert Schumann
Inspiriert durch seine eigene Chorleitererfahrung in Dresden komponierte Robert Schumann ausdrücklich für größere Gesangsvereine die "Vier doppelchörigen Gesänge op. 141" – seine einzigen Werke für doppelchörige Besetzung. Die zweite Nummer mit dem Titel "Ungewisses Licht" handelt von einem Wandersmann, den nichts ausbremst, weder Felsen, stürzende Bäche noch Donner - es zieht ihn hin mit Macht zu einem fernen Schimmer, einem Lichte. Aber – ist es die Liebe oder ist es der Tod?
Wilhelm Peterson-Berger
ist einer der Mitbegründer der schwedischen Sinfonik und seine Oper "Arnljot" darf den Rang einer schwedischen Nationaloper beanspruchen. Seit er im Alter von 20 Jahren Richard Wagners Meistersinger in Stockholm gehört hat, ist er ein großer Fan von ihm. Alsbal gefürchtetster Kritiker in ganz Schweden, der für die Wahrheit und Einfachheit einstand, geriet er zunehmend in Isolation und lebte mit 43 Jahren auch alleine auf einer Insel, auf der er sich mit Blick auf sein Lieblingsgebirge - das Oviksfjäll - ein Haus baute.
"Dort oben in den Bergen ist Sonne und Licht, dort oben ist's herrlich zu leben, dort bist du vom Märchen umgeben" so die Übersetzung seines Chorstückes "På fjället i sol".
Józef Świders
Todestag hat sich heuer zum 10ten Mal gejährt. Der polnische Komponist hinterließ uns ein umfangreiches Werk, u.a. drei Opern, sechs Oratorien, fünf Messen und über 200 Chorlieder. "Lux perpetua" ist die Vertonung des "Libera me" Textes aus dem Requiem. Spannend ist, dass das Flehen zu Gott, die Furcht vor dem drohenden Zorn und das Beten um die ewige Ruhe für die Verstorbenen besonders ausdrucksstark komponiert ist. Schnelle Auftakte, Akzente, raffinierte Rhythmik, die sich am Sprachgestus orintiert und sehr breite Töne lassen die Musik vor Kraft nur so strotzen.
Michael John Trotta
Auch von Michael John Trotta werden wir eine Vertonung des "O nata lux" hören. Der Text handelt von Jesus, dem Retter der Welt, der beschrieben wird als "Licht, geboren aus dem Licht", der auf die Erde kam für uns Menschen und der barmherzig unserer Gebete annimmt. Der Text stammt aus dem 10. Jahrhundert und wird bei der Laudes am Fest der Verklärung des Herrn am 6. August verlesen.
Peter I. Tschaikowsky
Svete tichij - Mildes Licht ist die fünfte Nummer aus der aus 17 Einzelnummern bestehenden nächtlichen Vigil op. 52 von P.I. Tschaikowsky. Er nahm die Melodien aus der orthodoxen Kirche und arrangierte sie. Der Text handelt vom milden Licht, das von der Herrlichkeit Gottes strahlt.
Johannes Brahms
"WARUM?" - "warum?". So beginnt die Motette op. 74 von Johannes Brahms. Im Stile Bachs schließt sich an die beiden Fragewörter in polyphoner Satztechnik die Frage "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?" an, die Hiob, dessen 10 Kinder alle umgekommen sind, in seiner Klage an Gott richtet. Er sehnt sich nach dem Tod, wünscht sich das Ende seines Leidens. Am Ende des alttestamentlichen Buches Hiob erlangt er von Gott, weil er trotz seines Leidens immer treu im Glauben war, alles was er verloren hat in vielfacher Menge zurück. So dramatisch der erste Satz der Motette endet, so versöhnlich sind der zweite und dritte. In Dur und in romantisch anmutender Klangcharakteristik wird die Wichtigkeit des Ausharrens, so, wie auch Hiob geduldig war, betont, denn "den Herr ist barmherzig und ein Erbarmer". Der letzte Satz der Motette ist die Vertonung des Textes "Mit Fried und Freud ich fahr dahin" von Martin Luther, analog zum ersten Satz im Stile Bachs.
Frank Schwemmer
arrangierte die Melodie zu "Du mein einzig Licht" von Heinrich Albert (16. Jahrhundert) auf sehr besondere Weise. Mit einem kurzen "instrumental gesungenem" Intro, wird die 1. Strophe eingeleitet, die von den Unterstimmen rhythmisch und harmonisch spannend begleitet wird. Die 2. Strophe ist als ein vierstimmiger Frauenchor mit gelegentlichen Männerstimmeneinwürfen gestaltet.
Karl Jenkins
"Healing Light" stammt aus den "Peacemakers" von Karl Jenkins. 17 Einzelstücke mit Texten von weltverändernden Menschen wie Nelson Mandela, Martin Luther King, Mutter Theresa oder Anne Frank, sowie religiöse Texte und auch Dichtungen von Terry Waite. Die Texte handeln alle vom Frieden, deswegen "die Friedensstifter". "Healing Light" liegt ein keltisches Gebet zu Grunde, das vom tiefen Frieden handelt, der durch die Natur und durch Christus erreicht werden kann. Der tiefe Frieden wird musikalisch dargestellt durch eine sehr strikte, stets wiederholende rhythmische Abfolge in den Männerstimmen.
Anna Lapwood
Die Passion der erst 29-jährigen britischen Organistin, Chordirigentin und Komponistin Anna Lapwood ist es, Mädchen und Frauen zu unterstützen. Dies vollzieht sie in ihrer Arbeit als Chorleiterin mit Mädchenchören. Für den Beginn und das Ende von "O nata lux" sieht Lapwood das Entzünden einer Kerze von der Dunkelheit, dem Wachsen der Flamme und dem Brennen der Kerze vor. Das vertonte "O nata lux de lumine" im Mittelteil ist an Tallis Version dieser Textvertonung angelegt – es war das erste Stück das Lapwood dirigierte.
Ola Gjeilo
nahm den Text "Pulchra es amica mea" aus dem Hohelied Salomos und ließ sich von der Atmosphäre seiner heimatlichen, nordischen Polarlichter inspirieren. Im Hohelied Salomos geht es zwar vordergründig um die Liebe des Königs Salomo zu seiner Frau Sulamith, doch kann es auch als die Beziehung von Jesus Christus zu seinem Volk gesehen werden. Die besondere Harmonik in Gjeilos Vertonung lassen "Northern Lights" vor dem inneren Auge erscheinen.