Erdenlauf

20. November 2021 – 19 Uhr  ·  Stephanuskirche, München

Chorkonzert zusammen mit dem Maria-Ward-Chor


Programm

Rainer Bartesch  ·  Ein Tyroler Requiem 

für Chor, Solotenor, Knabensopran, Blaskapelle, Alphorn, Stubenmusik, Orgel und Schlagzeug 

 

 

Leoš Janáček  ·  Otčenáš (Vater unser) 

für Chor, Solotenor, Harfe, Orgel

 

Uraufführung 

Rainer Bartesch  ·  Our World is on Fire 

Oratorium für Chor, Solotenor, Knabensopran 

und Instrumentalensemble

 

Bitte beachten sie die Maskenpflicht während des gesamten Konzerts. 

Wir danken dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München für die Förderung des Projekts und dem Bezirksausschuss 9 (Neuhausen-Nymphenburg) für seine Unterstützung. 

 Wir danken den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, die die Realisierung des Konzerts ermöglicht haben. 

Besonderer Dank gilt der Stiftung für Pöcking e.V., den Elektrizitätswerken Schönau und dem Restaurant Poseidon. Die Videoproduktion wurde großzügig unterstützt von: Roland Bartesch, Berta Bartesch, Johannes Fragner-Unterpertinger, Christoph von Gronau, Günther Haidl, Michael Hirschl, Matthias Keller, Philipp Kölmel, Afra und Hans Kriss, Gudrun Müssig, Markus Nirschl, Martin Nirschl, Johanna Nuscheler, Claudia Salquin, Friederike und Roland Schneider, Manfred und Klara Schnopp, Karin und Michael Sendl, Kerstin Täubner-Benicke, Jette Voll-and-Schneller, Nine und Paul Westphal, Christa Wolf.

Erdenlauf

Tyroler Requiem

Das ca. 45-minütige Werk entstand 2003 als Auftragskomposition des Münchner Kam-mermusikers Manfred Trauner anlässlich des Todes seines Vaters. Trauner wünschte sich ein Requiem, das in Motiven und Besetzung stark in der alpenländischen Musik verwurzelt ist. Der Komponist greift dafür ein altes Kompositionsverfahren auf, das im ausgehenden Mittelalter und in der Renaissance besonders beliebt und verbreitet war. Damals dienten bekannte weltliche Melodien, die mit neuen, sakralen Texten versehen wurden, als Ausgangsmaterial für Mess-Kompositionen.

  

Otčenáš

Konzertante Fassung von 1906.

Leoš Janáček (1854-1928) entwickelte in seinem umfangreichen Werk einen unverwechselbaren eigenen Stil, dessen Melodik auf der genauen Beobachtung der Sprachmelodie und des nord-mährischen Volksliedes beruht. Inspiriert durch einen Bilderzyklus zum „Vaterunser“ des polnischen Malers Józef Męcina-Krzesz komponierte Janáček sein „Otčenáš“ und widmete es 1901 dem ein Jahr zuvor gegründeten Frauenheim in Brünn, das er zusammen mit seiner Frau und Tochter Olga unterstützte. Janáček wollte mit dieser Komposition vor allem soziale Not ausdrücken. 

 

Our World is on Fire 

Als der Maria-Ward-Chor 2020 plante, „Ein Tyroler Requiem“ von Rainer Bartesch ein zweites Mal aufzuführen, suchte er für sein Konzertprogramm ein weiteres Werk mit ähnlichen Instrumenten, denn das Tyroler Requiem hat eine außergewöhnliche Besetzung. Es kombiniert eine bayerische Stubenmusik, ein kleines Blasorchester, sehr viel Schlagwerk und eine Orgel zu einem ganz besonderen Orchesterklang. 

Also fragte der Chor den Komponisten, ob er nicht noch ein weiteres gleich besetztes Werk hätte. Rainer Bartesch hatte zwar keines, aber er bot spontan an, ein passendes neues Werk für das Konzert zu komponieren. 

 

Mit Danny Antonelli fand er einen erfahrenen Librettisten und gemeinsam schufen sie aus Texten von Franz von Assisi, den indigenen Einwohnern Nordamerikas und Texten der Fridays-For-Future-Bewegung das Libretto dazu. 

Das parallel zur Musik laufende Animationsvideo wurde von Luminous Delusion aus München produziert und wird mit Hilfe einer Software der amerikanische Firma Ionconcertmedia in Echtzeit an das musikalische Tempo angepasst.

 

Zusätzlich veranstaltete Bartesch eine virtuelle globale Aufführung im Internet, bei der Musiker und Sänger aus der ganzen Welt teilnehmen konnten. Dazu produzierte er eine Demoaufnahme mit Sänger*innen aus Afrika, Amerika und Europa.



Mitwirkende

 

Rainer Bartesch (*1964) – hat einen verschlungenen Werdegang hinter sich. Nach einem begonnenen Chemiestudium wandte er sich der Musik zu, studierte zunächst Horn, anschließend Schulmusik und zuletzt Komposition für Film und Fernsehen an der Münchner Musikhochschule. Im Anschluss unterrichtete er dort sieben Jahre als Dozent und Lehrbeauftragter fünf verschiedene Fächer gleichzeitig. 

Zwischen den Studien war er vier Jahre als Hornist bei verschiedenen Orchestern angestellt, darunter an der Semperoper in Dresden unter Giuseppe Sinopoli.

Als Alphornsolist hat er eine Reihe von Solokonzerten mit Orchestern in den USA, der Schweiz, Österreich und Deutschland aufgeführt. Er hat über 50 einzigartige Werke für das Alphorn komponiert, die inzwischen weltweit gespielt werden. 

Rainer Bartesch ist als extrem vielseitiger Komponist in ganz unterschiedlichen Genres zuhause und hat bereits eine Reihe nationaler und internationaler Preise gewonnen. Neben mehr als 100 Filmmusiken hat er Chorwerke, Orchesterwerke, geistliche Werke, Solokonzerte, Kammermusik und Theatermusiken, sowie Musik für Podcasts komponiert.

Rainer Bartesch lebt als freischaffender Komponist, Dirigent, Multiinstrumentalist und Pädagoge im Starnberger Seenland. 


 

Eric Price (*1995) – begann seine vokale und musikalische Ausbildung beim Tölzer Knabenchor, wo er sich bald als Solist auszeichnete. Danach wurde er Mitglied der Bayerischen Singakademie, wo er maßgeblichen Gesangsunterricht bei Hartmut Elbert erhielt. 

2019 absolvierte er seinen Master Konzertgesang bei KS Prof. Andreas Schmidt und begann darauf bei Prof. Fritz Schwinghammer und Prof. Rudi Spring einen Lied-Master und gleichzeitig einen Bachelorstudiengang in Barock-Cello, im Bereich der historischen Aufführungspraxis bei Prof. Kristin von der Goltz. Seit Oktober 2020 ist er Stipendiat der Oscar und Vera Ritter-Stiftung und seit 2021 Preisträger der Fritz-Wunderlich Gesellschaft. 

 

Eric Price singt mit Orchestern wie den Münchner Symphonikern sowie im Bereich der Alten Musik mit Ensembles wie Les Cornets Noirs, Concerto Köln, La Banda, Concerto München und l‘arpa festante. Während seines Studiums übernahm Price in den Opernproduktionen der Hochschule Rollen wie Tamino aus der „Zauberflöte“, Male Chorus aus „The Rape of Lucretia“, Nemorino aus „L‘Elisir d‘amore“ und Fenton aus „Die lustigen Weiber von Windsor“.

Im Sommer 2021 gab er sein Debut an den Innsbrucker Festwochen in der Rolle des Josennah aus der Oper „Boris Goudenow“ von Johann Mattheson. 


Solisten – Instrumentalisten – Technik 

  • Tenor   Eric Price 
  • Knabensopran   David Schilde 
  • Orgel   Max Hanft 
  • Harfe   Angelika Holzschuh 
  • Akkordeon   Manuel Wagner 
  • Flöte   Natalia Karaszewska 
  • Klarinette   Rolf Weber 
  • Hackbrett Lisa Schöttl 
  • Kontrabass   Charlotte Bettermann 
  • Flügelhorn/Trompete   Anton Bernhard, Chistoph Eisert, Thomas Innerebner, Konrad Müller 
  • Horn/Alphorn   Alexander Boruvka, Maximilian Oberroither 
  • Tuba   Florian Schachtner 
  • Euphonium/Posaune   Birgit Henke 
  • Percussion/Pauken   Josef Baudisch, Stefan Gimpel, Alex Jung, Leander Kaiser, Yuko Saito 
  • Video-Operator   Jonas Dorn 
  • Bildaufzeichnung   Ralf Luethy 
  • Tonmeister   Sebastian Riederer