© Fotos: Tom Hauzenberg
„Gedenken“ steht als Motto über unserem Konzert. Alle drei zur Aufführung gebrachten Werke wurden „In Memoriam“ komponiert – die drei Komponisten standen direkt oder indirekt in Verbindung.
Im Mittelpunkt des Konzertes stand die sehr selten aufgeführte, musikalisch jedoch sehr abwechslungsreiche Kantate Saint Nicolas von Benjamin Britten. Sie wurde von Benjamin Britten im Jahr 1948 anlässlich des hundertsten Jubiläums des englischen Lancing College für gemischten Chor, Tenor-Solo, Klavier, Streicher, Schlagzeug und Orgel sowie einen kleinen Kinderchor komponiert. Sie beschreibt das Leben des Heiligen Nikolaus von Myra (4. Jahrhundert nach Christus), dem Schutzpatron der Kinder und Seeleute. In der Kantate wechseln sich kunstvolle Chor- und Solistenpartien mit Chorälen und reiner Instrumentalmusik ab. Zwei Choräle können von den Zuhörern mitgesungen werden.
Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten schätzten sich nicht nur als Komponisten, sondern waren seit 1960, seit einem Besuch von Schostakowitsch in England, befreundet. Schostakowitsch widmete Benjamin Britten seine Sinfonie Nr. 14 op. 135, Britten dirigierte 1970 die Auslandspremiere der 14. Sinfonie.
Der 1935 geborene estnische Komponist Arvo Pärt war in seiner frühen Kompositionszeit stark von Schostakowitsch beeinflusst. Gerne hätte er auch Benjamin Britten persönlich kennengelernt. Aufgrund der politischen Differenzen zwischen der UdSSR und England blieb sein Wunsch unerfüllt. Von der Nachricht von Brittens Tod am Dezember 1976 war er so betroffen, dass er den CANTUS IN MEMORIAM BENJAMIN BRITTEN komponierte.
ARVO PÄRT
Cantus in Memory of Benjamin Britten
FÜR STREICHORCHESTER UND EINE GLOCKE
© Copyright 1981 by Universal Edition A.G., Wien
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH
Kammersinfonie op. 110a
FÜR STREICHORCHESTER NACH DEM STREICHQUARTETT NR. 8
Bearbeitung: Rudolf Barschai
BENJAMIN BRITTEN
Saint Nicolas, op. 42
KANTATE FÜR GEMISCHTEN CHOR, KINDERCHOR,
TENOR-SOLO, KLAVIER, ORGEL, STREICHER UND
SCHLAGWERK
Text: Eric Crozier
Magnus Dietrich · Tenor
studiert seit Oktober 2013 Schulmusik an der Hochschule für Musik und Theater München mit Schwerpunktfach
Gesang. Im Oktober 2017 trat er außerdem ein Gesangstudium in der künstlerischen Studienrichtung bei KS Prof. Andreas Schmidt an. Außerdem ist er seit 2014 Mitglied der Bayerischen Singakademie und erhält in diesem Rahmen stimmbildnerischen Unterricht bei Hartmut Elbert. Zuletzt war er zusammen mit dem Concerto München als Evangelist in Bachs Weihnachtsoratorium oder Mendelssohns Elias zu hören. Bereits im Jahr 2016 sang der Tenor den Tamino in der Zauberflöte für Kinder, 2017 debütierte er u.a. in G. Rossinis Petite Messe
solennelle sowie in J. S. Bachs und C. PH. E Bachs
Magnificat zusammen mit dem Institut für historische Aufführungspraxis der Hochschule für Musik und Theater München.
Das Ensemble Nymphenburg setzt sich aus hoch-qualifizierten professionellen Musikern des Münchner Raums zusammen. Die Größe der Besetzung variiert zwischen einer kammermusikalischen Gruppierung und einem sinfonischen Klangkörper. Ziel ist es, mit dem „Ensemble Nymphenburg“ ein jeweils auf die spezifische Stilistik des Programms abgestimmtes harmonisches Klangbild zu erreichen.
Als „Nymphenburger Barockorchester“ gibt es
darüber hinaus eine Formation, die sich auf die historische Aufführungspraxis spezialisiert hat.
Die Mädchenkantorei am Münchner Dom etablierte sich nach Errichtung der Domsingschule durch Domkapellmeister Karl-Ludwig Nies im Jahr 1992. Im A-Chor singen derzeit etwa 30 Mädchen im Alter von 10 bis 15 Jahren, die neben den zwei Chorproben pro Woche auch regelmäßige Einzelstimmbildung erhalten. Eucharistiefeiern und Vespern im Dom Zu Unserer Lieben Frau zählen genauso zu ihren Aufgaben meinsame Chorfahrten und Konzerte mit den weiteren Ensembles der Dommusik.
Seit 2016 leitet Benedikt Celler als Assistent der Münchner Dommusik die Mädchenkantorei, die Domsingknaben und die Junge Domkantorei und dirigiert zahlreiche Gottesdienste und Konzerte, u.a. mit Übertragungen im Rundfunk und Fernsehen. Zudem wurde er nach dem Studium der Kirchenmusik und des Konzertfachs Orgel an der Münchner Musikhochschule zum Domorganisten in Freising berufen.
Knabensoprane Dominiks Berg Maximilian Stridde Fabian Thomalla
Lovis Wambach
Nymphenburger Kantatenchor
Kirchenmusik in München – damit verbindet man seit vielen Jahren auch die Konzerte des Nymphenburger Kantatenchores der Stephanuskirche. Der Nymphenburger Kantatenchor wurde 1967 von Gustav Seiler, dem damaligen Kantor der evang.-luth. Stephanuskirche München-Nymphenburg, gegründet. Nachdem Kirchen-musikdirektor Seiler Ende 1993 in den Ruhestand ging, leiteten den Chor verschiedene Chorleiter. Die längste Zeit war es die Kantorin Christine Schüttke, unter deren Leitung das Repertoire des Chores wesentlich erweitert wurde. Im Juli 2016 übernahm Maria Baron die kommissarische Leitung des Chores. www.nymphenburgerkantatenchor.de