Sonntag, 25. Mai 2025 · 18 Uhr · Heilige Dreifaltigkeit – München
Sonntag, 1. Juni 2025 · 17 Uhr · Mariä Himmelfahrtkirche – Leiblfing
Marcell Csuka · Akkordeon
ist ungarischer Akkordeonist mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer und experimenteller Musik. Er studiert derzeit Neue Musik an der Hochschule für Musik und Theater München bei Krassimir Sterev.
Als Gewinner des „Berlin Prize for Young Artists 2024“ wurde er für seine innovative und körperlich geprägte Performancepraxis ausgezeichnet. Im selben Jahr trat er in György Kurtágs Oper „Fin
de partie“ mit dem Orchester der Wiener Staatsoper (Wiener Philharmoniker) unter der Leitung von Simone Young auf.
Marcell Csuka arbeitet regelmäßig mit internationalen Komponist:innen, Ensembles und Festivals zusammen und widmet sich insbesondere Uraufführungen sowie interdisziplinären Projekten.
Anton Bruckner – Du bist wie eine Blume
Charles Valentin Alkan – Etz chayim hi
Felix Mendelssohn – Frühlingsahnung, Die Primel
Kalevi Aho – Birds of Light, Akkordeon
Waldemar Åhlén – Sommarpsalm
Friedrich Silcher – Des Sommers letzte Rose
Johannes Brahms – Rosmarin
Ola Gjeilo – Spotless Rose
Kalevi Aho – Birds of Night, Akkordeon
Maurice Ravel – Nicolette
Fanny Hensel – Hörst du nicht die Bäume rauschen
Morten J. Lauridsen – Contre Qui, Rose
Winnie Brückner – Greenwood Tree
Jean-Philippe Rameau – Gavotte et six doubles, Akkordeon
Ruth Morris Gray – Flower Drum Song, High Green Mountain
Camille Saint-Saëns – Les fleurs et les arbres
Jim Clements – My love is like a red, red rose
Unser Frühlingsprogramm „Du bist wie eine Blume“ (das titelgebende Lied von Anton Bruckner, Text von Heinrich Heine) thematisiert das Erwachen der Natur- und Pflanzenwelt. Verschiedenste
Blumensorten – nicht nur Rosen – und der Baum als Zeichen des Lebens werden in den Werken behandelt.
Blumen, die als Kosewörter für eine liebende Person benutzt werden, sowie Pflanzen, die eine tiefere religiöse Bedeutung haben wie bei der Vertonung von „Es ist ein Ros entsprungen“ oder der
Bedeutung von Rosmarin als Totenkranz spielen eine wichtige Rolle.
Auch das sinnliche Erleben der Musik gehört zu dem Konzept dieses Konzertes. Es erwartet Sie ein vielfältiges Programm mit Werken der Romantik bis zur Moderne und thematisch inspirierte
Kompositionen für Akkordeon.
In unserem aktuellen Programm gibt es sehr viele Texte von bekannten deutschen Dichtern, die vertont wurden z.B. „Du bist wie eine Blume“ von Heinrich Heine. Dieser Text wurde von Anton Bruckner auf Wunsch eines Freundes für das Eröffnungskonzerts der Liedertafel Sängerbund in Linz vertont. Auch von Rainer Maria Rilke, der neben vielen deutschen Gedichten auch fast 400 in französischer Sprache verfasste, hören wir eine Vertonung einer seiner Texte durch Morten Lauridsen. Das Stück „Contre qui, rose" ist das zweite aus einem Zyklus von fünf Stücken, die von der vergänglichen Schönheit der Rose handeln, auch als Bild für die Liebe.
Die Vokalwerke von Camille Saint-Saëns, der vor allem durch seinen Karneval der Tiere bekannt ist, nehmen etwa die Hälfte seines gesamten Schaffens ein. Saint-Saëns schrieb bereits im Alter von 6 Jahren erste Kompositionen und wurde daher in Paris als der „neue Mozart“ gehandelt. Insbesondere Liszt sollte einen nachhaltigen Einfluss auf ihn ausüben. In „Les fleurs et les arbres“ teilt uns Saint-Saëns mit, dass es die Natur mit ihren „Blumen, Bäumen, Meeren, Bergen oder Ebenen ist, die unserer aller Schmerzen lindert.
Der französische Komponist Charles Valentin Alkan galt neben Chopin und Liszt als eine der führenden Klaviervirtuosen der Romantik. Nachdem er allerdings die Stelle am Pariser Konservatorium nicht bekommen hatte, berief man ihn zum Organisten in der Synagoge, wo er dann viel für Orgel komponierte und einige wenige Stücke für Chor wie z.B. „Etz chajjim hi“ – „Der Baum des Lebens“ in hebräischer Sprache aus der Tora.
Die Trois Chansons von Maurice Ravel sind seine einzigen drei Stücke für Chor a-capella. Unmittelbar bevor er 1915 in den Wehrdienst aufgenommen wurde, komponierte er u.a. auch die „Nicolette“, die Nummer eins der drei Chansons. Sehr lautmalerisch und narrativ vertonte Ravel den eigens verfassten Text eines Spazierganges des Mädchens Nicolette durch die Wälder und Wiesen, bei dem sie zunächst einem Wolf, dann einem hübschen Jüngling und abschließend einem hässlichen Greis begegnet.
Die Familie Mendelssohn pflegte an Sonntagen in ihrem Gartenhaus Musik zu machen. Vielleicht wurden Fanny Hensel und auch ihr Bruder Felix Mendelssohn-Bartholdy davon inspiriert ihre „Gartenlieder op.3“ und „Lieder im Freien zu singen“ zu komponieren. Insbesondere bei Hensel geht im ersten Stück der Gartenlieder um das Hören und Lauschen der Geräusche in den Bäumen und Wäldern. Mendelssohn-Bartholdy schrieb sogar mehrere Bände der „Lieder im Freien zu singen“ und beschreibt u.a. die Blumenwelt und die Frühlingswinde.
Insbesondere zur Kirschblüte im Frühling ist Asien ein viel besuchtes Land. Mit dem „Flower Drum Song“, bei dem wir SängerInnen auch Schlaginstrumente stimmlich nachahmen und mit „High Green Mountain“ entführen wir Sie in ein Meer von asiatischen Kirschblüten.
Mit dem „Sommarpsalm“ von Waldemar Åhlén, seinem wohl bekanntesten Chorstück, reisen wir in die „herrlich grünen Bäumer und Sträucher, Täler und Hänge“ Schwedens.
Inspiriert von der Rosesorte „Old Blush“ schrieb Thomas Moore während eines Aufenthaltes in einer Grafschaft in Irland ein Gedicht mit dem Titel „The Last Rose of Summer“. In einer deutschen Übersetzung hören wir das Lied von Friedrich Silcher, in dem es um eine einzeln übriggebliebene Rose im Sommer geht.
„Rosmarin“ lautet der Titel eines deutschen Volksliedes aus der Sammlung "des Knaben Wunderhorn", das u.a. von Johannes Brahms vertont wurde und handelt von einer Jungfrau, die im Garten ihrem Liebst statt eines Kranzes aus Rosen einen aus Rosmarin bindet, ein Symbol des Todes.
Drei Texte aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert, die ganz neu musikalisch gesetzt sind, hören wir in „Greenwood Tree“, einem Text aus William Shakespeares "Wie es euch gefällt", in „My love is like a red, red rose“ in einem Jazzarangement von Jim Clements mit Männersolo und in Ola Gjeilos „Spotless Rose“, in welchem der gebürtige Norweger „Es ist ein Ros entsprungen“ vertonte.