Unser aktuelles Programm präsentiert Vertonungen berühmter Gedichte, so z.B. „Du bist wie eine Blume“ von Heinrich Heine. Dieser Text wurde von Anton Bruckner auf Wunsch eines Freundes für das Eröffnungskonzerts der Liedertafel Sängerbund in Linz vertont. Auch von Rainer Maria Rilke, der auch fast 400 Gedichte in französischer Sprache verfasste, hören wir eine Vertonung seines Textes durch Morten Lauridsen. Das Stück „Contre qui, rose“ ist das zweite aus einem Zyklus von fünf Stücken, die von der vergänglichen Schönheit der Rose handeln.
Die Vokalwerke von Camille Saint-Saëns, der vor allem durch seinen Karneval der Tiere bekannt ist, nehmen etwa die Hälfte seines gesamten Schaffens ein. Saint-Saëns schrieb bereits im Alter von 6 Jahren erste Kompositionen und wurde daher in Paris als der „neue Mozart“ gehandelt. Insbesondere Liszt sollte einen nachhaltigen Einfluss auf ihn ausüben. In „Les fleurs et les arbres“ teilt uns Saint-Saëns mit, dass es die Natur mit ihren „Blumen, Bäumen, Meeren, Bergen oder Ebenen ist, die unserer aller Schmerzen lindert.
Der französische Komponist Charles Valentin Alkan galt neben Chopin und Liszt als eine der führenden Klaviervirtuosen der Romantik. Nachdem er allerdings die Stelle am Pariser Konservatorium nicht bekommen hatte, berief man ihn zum Organisten in der Synagoge, wo er viel für Orgel komponierte und einige wenige Stücke für Chor wie z.B. „Etz chajjim hi“ – Der Baum des Lebens in hebräischer Sprache.
Die „Trois Chansons" von Maurice Ravel sind seine einzigen drei Stücke für Chor a-capella. Unmittelbar bevor er 1915 in den Wehrdienst aufgenommen wurde, komponierte er u.a. auch die „Nicolette“, die Nummer eins der drei Chansons: Sehr lautmalerisch und narrativ vertonte Ravel den Spazierganges des Mädchens Nicolette durch die Wälder und Wiesen, bei dem sie zunächst einem Wolf, einem Jüngling und abschließend einem Greis begegnet.
Die Familie Mendelssohn pflegte an Sonntagen in ihrem Gartenhaus Musik zu machen. Vielleicht wurden Fanny Hensel und auch ihr Bruder Felix Mendelssohn-Bartholdy davon inspiriert ihre „Gartenlieder op.3“ und „Lieder im Freien zu singen“ zu komponieren. Insbesondere bei Hensel geht es im ersten Stückum die Geräusche in den Bäumen und Wäldern. Mendelssohn-Bartholdy schrieb sogar mehrere Bände der „Lieder im Freien zu singen“ und beschreibt die Blumenwelt und Frühlingswinde.
Die Zeit der Kirschblüte ist in Japan und Asien ein wirklich groß zelebriertes Ereigniss. Mit dem „Flower Drum Song“, bei dem wir SängerInnen auch Schlaginstrumente stimmlich nachahmen und mit dem „High Green Mountain“ entführen wir Sie in ein Meer von Kirschblüten. Mit dem „Sommarpsalm“ von Waldemar Åhlén, seinem wohl bekanntesten Chorstück, wandeln wir in die „herrlich grünen Bäumer und Sträucher, Täler und Hänge“ Schwedens.
Inspiriert von der Rosesorte „Old Blush“ schrieb Thomas Moore während eines Aufenthaltes in einer Grafschaft in Irland ein Gedicht mit dem Titel „The Last Rose of Summer“. In einer deutschen Übersetzung hören wir das Lied von Friedrich Silcher, in dem es um eine einzeln übriggebliebene Rose im Sommer geht.
„Rosmarin“ lautet der Titel eines deutschen Volksliedes aus des Knaben Wunderhorn, das u.a. von Johannes Brahms vertont wurde und handelt von einer Jungfrau, die im Garten ihrem Liebsten statt eines Kranzes aus Rosen einen aus Rosmarin bindet, dem Symbol des Todes.
Drei Texte aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert, die ganz neu musikalisch gesetzt sind, hören wir in „Greenwood Tree“, einem Text aus William Shakespeares Wie es euch gefällt, in „My love is like a red, red rose“ in einem Jazzarangement von Jim Clements mit Männersolo und in Ola Gjeilos „Spotless Rose“, in welchem der gebürtige Norweger „Es ist ein Ros entsprungen“ vertonte.